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In dieser Übersicht finden Sie alle Gemeinden / Ortschaften die zur Pfarrei Heiliger Franz von Assisi gehören.

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Bild: Franz von Assisi, siehe [CC-BY-SA-2.5], via Wikimedia Commons

St. Antonius in Queidersbach

Kirchstraße 2
66851 Queidersbach

 

Aus der Festschrift zum 75jährigen Bestehen der Pfarrkirche St. Antonius

1925- 2000

Die Anfänge

In seiner Ortschronik von Queidersbach, die heute nicht mehr allgemein zugänglich ist, schreibt Pfarrer Julius Konrad: „Wann das Christentum in unserer Gegend Eingang fand, ist nicht genau nachzuweisen. Für die Diözese Worms berichtet Schannat nach der Legende, dass der hl. Petrus drei seiner Schüler, Eucharius, Maternus und Valerias nach Germanien als Glaubensboten gesandt habe. Als sie in das Gebiet der Vangionen (Worms) gekommen seien, sei Maternus erkrankt und gestorben. Tiefbetrübt seien die beiden andern zurückgekehrt nach Rom. Als sie dem hl. Petrus ihr Leid berichtet hätten, hätte er sie mit seinem Stab zurückgesandt. 40 Tage nach dem Tod ihres Gefährten seien sie wieder an seiner Grabstätte angekommen. Sie hätten dem Toten den Stab des hl. Petrus aufgelegt und dieser sei wieder lebendig geworden. Durch dieses Wunder sei die Gründung der ersten Christengemeinde in Worms erfolgt. Die drei Glaubensboten seien dann weiter nach Trier und Köln gezogen. Die Legende will ferner wissen, Maternus sei der Jüngling von Naim gewesen. (..) Doch ist der Ort der Legende, Ehl, im Elsaß an der Grenze der ehemaligen Diözesen Speyer und Straßburg zu suchen.
An dem Heidenfels in Landstuhl hat man römische Münzen mit dem Christusmonogramm gefunden. Man schloss daraus, dass das Christentum schon früh von Trier aus, vielleicht schon im 3. Jahrhundert, wenigstens in einigen Vertretern, römischen Soldaten oder Leuten in deren Gefolge, vorhanden gewesen sei. ( ... )" (Konrad, S. 21)
Die Quellen lassen den Schluss zu, dass damals Horbach der „religiöse Mittelpunkt unserer Gegend" war. Der Patron der dortigen Pfarrkirche ist, wie auch der des Bistums Worms und des Wormser Doms, der heilige Petrus. „Sicher ist, dass die Mönche des Klosters Hornbach, als sie im Jahre 978 die Königshaben in Queidersbach erhielten, schon eine geordnete Seelsorge vorfanden.” (Konrad, S. 22) Bis 1723 gehörten die Queidersbacher Katholiken zur Pfarrei Horbach. Diese Zeit ist gekennzeichnet von religiösen Streitigkeiten und Glaubenskriegen, deren blutigster und längster der Dreißigjährige Krieg war. Es entstanden in der Pfalz protestantische Pfarreien (Hermersberg, Mittelbrunn), aber es gab auch Kirchen, die sowohl von Katholiken als auch von Protestanten benutzt wurden (Kirchenarnbach, Labach). Diese Simultankirchen nützten beide Konfessionen bis zum Bau der protestantischen Kirchen in Gerhardsbrunn und Mittelbrunn.

Eine Folge der konfessionellen Streitigkeiten war das sogenannte „Blutbad von Kirchenarnbach". Die protestantischen Herren von Zweibrücken versuchten, einen reformierten Prediger nach Kirchenarnbach zu setzen. Um zu zeigen, dass es ihnen ernst war, ließ Herzog Christian IV. von Zweibrücken am 17. April 1757 sechshundert Soldaten auf dem Kirchenarnbacher Friedhof und vor der Kirche aufmarschieren. Die Soldaten sollen als Bauern verkleidet gewesen sein. Zehn wehrlose Kirchenbesucher wurden getötet, eine große Anzahl verletzt. Gerade hatte der Pfarrer in der Kirche die Kommunion ausgeteilt, als das Gemetzel begann. Er eilte auf den Friedhof und musste zusehen, wie sein Freund Johann Hochbein aus Obernheim, der ihn stets zu den Gottesdiensten nach Bann begleitet hatte, erschossen wurde.
1790 trat die Zweibrücker Herzogsfamilie zum katholischen Glauben über und Kirchenarnbach wurde wieder katholische Pfarrei. Zu dieser Zeit aber war Queidersbach schon nicht mehr der Pfarrei Kirchenarnbach zugehörig, denn im Jahre 1778 wurden „Bann und Queidersbach von Kirchenarnbach getrennt und die Pfarrei Bann errichtet". (Konrad, S. 30)
147 Jahre war Queidersbach Filialgemeinde der Pfarrei Bann, bis im Jahre 1925 die Queidersbacher Katholiken sich eine Kirche bauten und einen eigenen Pfarrer bekamen.

Das neue Gotteshaus

Es war mit großen Opfern verbunden, in der Folgezeit des ersten Weltkrieges eine Kirche zu bauen. Die Queidersbacher von damals haben diese Opfer gebracht und den Bau vollendet. Begonnen wurde am 28. Dezember 1922 mit dem ersten Spatenstich und den Räumungsarbeiten. Und es waren die Frauen, die den Großteil der Erdbewegungen durchführten und auch in den Steinbrüchen für ihre Kirche arbeiteten. Weil die Baupläne nicht früher fertig geworden waren, konnten erst im Sommer 1923 die Maurerarbeiten beginnen. Der Grundstein wurde am 12. August gelegt.

Auch sonntags wurde gearbeitet. Ältere Frauen aus dem Dorf werden sich noch erinnern, dass sie als Kinder auf der Kirchenbaustelle Steine geschleppt haben. Im Winter 1923/24 ruhte der Bau, nur Steine konnten zugerichtet werden. Außerdem war es möglich, das Bauholz zu beschaffen. Im Frühjahr 1924 setzten die Maurer ihre Arbeiten fort. Auch Pfarrer Buchheit wird als Meister der praktischen Arbeit gerühmt. Ein Jahr nach Baubeginn feierten die Queidersbacher im August 1924 das Richtfest ihrer neuen Kirche. Am 23. Dezember 1925 war das Bauwerk so weit fertig, dass es benediziert werden konnte. Von nun an war es den Katholiken von Queidersbach möglich, den Gottesdienst im eigenen Dorf zu besuchen, sie mussten nicht mehr nach Bann laufen. Im Jahr 1926 begann man mit der Innenausstattung. Zu Ostern konnten die Kirchenbesucher schon in den neuen Bänken Platz nehmen.

Der Pfarrer wohnte noch in einer Mietwohnung. Aber nicht mehr lange, denn im Herbst 1926 war das Pfarrhaus bezugsfertig. Auch den Turm vollendeten die Handwerker in dieser Zeit. Die von Pfarrer Buchheit gestiftete Glocke läutete noch allein. Es war die Antonius-Glocke. Zur Glockenweihe am 27. März 1927, die von Bischof Sebastian vorgenommen wurde, war das Geläute mit vier Glocken vollständig. So konnte am 30. Mai 1927 der Bischof unter dem Läuten aller Glocken die Kirche feierlich weihen (Konsekration).

Das nächste herausragende Datum war der 4. März 1939. Die Inneneinrichtung der St.-Antonius-Kirche wurde mit einer Orgel komplettiert. Das gebrauchte Instrument, Baujahr 1906, stammte aus der Kirche von Ormesheim. Ein paar Monate später, am 1. September 1939, brach der zweite Weltkrieg aus, der viel Leid auch über die Queidersbacher Bevölkerung brachte. 1942 mussten die Glocken zum Einschmelzen abgeliefert werden. – Die Künderinnen des Friedens und des Lobes Gottes waren entwürdigt, indem Waffen aus ihnen gemacht wurden.

Bischof Josef Wendel weihte am 12. August 1951 die neu beschafften Glocken.

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