Mit dem Fest der Taufe des Herrn ist die liturgische Weihnachtszeit zu Ende und der Alltag hat uns wieder. Der Weihnachtsschmuck wird bald entsorgt oder gut verstaut bis nächsten Advent.
Es wäre allerdings schade, wenn damit auch die Erinnerung daran verschwindet, was wir an Weihnachten feiern dürfen: dass Gott Mensch geworden ist – und dies in einer Weise, die nicht den Erwartungen entsprach. Da ist ein kleines Kind statt eines Helden, leise statt lautstark, in einem Stall statt in einem Tempel, mit ein paar armen Hirten statt eines Hofstaates, in Armut statt wohlsituiert… Und doch zieht seine Liebe alle von nah und fern an sich.
Das gilt bis heute; Jesus schenkt uns jeden Augenblick seine Nähe und Gemeinschaft. Wir leben sozusagen mit ihm in einem Hausstand. Das kann nicht ohne Auswirkungen bleiben. Wir sind eingeladen, immer wieder darüber nachzudenken, was dies für unser Denken und unser Verhalten uns selbst und anderen gegenüber bedeutet und welche Konsequenzen sich daraus ergeben könnten. Vielleicht meint Jesus auch dieses Nachdenken, wenn er im ersten Wort, das er nach dem Markusevangelium sagt, zur Umkehr aufruft. (Udo Stenz)