Zu den bereits erwähnten fünf zusätzlichen „Kölsche Sakramente“ gehört das Aschenkreuz. Viele Menschen legen Wert darauf, damit die Vierzig Tage zur Vorbereitung auf Ostern zu beginnen. Vielleicht auch deshalb, weil es zu einer unmittelbaren Begegnung kommt – zumindest in gesunden Zeiten.
Diese Begegnung ist freilich irgendwie eigenartig. Normalerweise versucht man, sich mit Asche nicht die Hände, geschweige denn den Kopf schmutzig zu machen. Nun aber lässt man sie sich bewusst auflegen.
Nach der Tradition der Kirche wird damit zweierlei gesagt. Zum einen werden wir daran erinnert, dass unser Leben vergänglich ist. Es ist nicht schlecht, sich manchmal daran zu erinnern; dadurch relativiert sich manches, was wir für wichtig halten.
Mit dieser Mahnung werden wir aber nicht allein gelassen. Zugleich wird uns nämlich gesagt, dass Gott bei uns ist und dass wir seine Nähe besonders erfahren können, wenn wir umkehren, also uns zu ihm hinwenden.
So steht unser Leben einerseits unter dem Horizont der Vergänglichkeit, andererseits im Horizont der Gegenwart Gottes. Das ist nicht immer leicht zu erkennen. Die nächsten Wochen laden dazu ein, in dieser Hinsicht auf Entdeckungsreise zu gehen. (Udo Stenz)