Mittwoch, 26. Februar 2025

IMPULS FÜR MÄRZ

Liebe Mitchristen,

das Bild begleitet mich bereits seit mehr als 30 Jahren. Es enthält einen Ausschnitt aus einem Portal der Kathedrale von Chartres und soll Christus und Adam darstellen. Mein Heimatpfarrer hatte es mir geschenkt und als Titel dazu geschrieben: „Gott denkt den Menschen.“ Das ist nicht nur eine theologische Aussage, sondern auch und vor allem eine persönliche Zusage für jeden Menschen. Du bist ein Gedanke Gottes. Gott hat sich was mit Dir gedacht. Die oft gehörte Formulierung „Gott hat einen Plan für dich“ gefällt mir weniger. Denn Gott hat uns für die Freiheit gemacht und nicht mit irgendeinem Plan versehen, den wir erfüllen müssten. Er ist der Mitgehende, Begleitende, der uns immer wieder einlädt und den Weg weist. Dabei verlässt er uns nicht. Andererseits bleibt Raum für die Frage: Wie äußert sich in meinem Leben - persönlich und mit anderen -, dass ich „Gedanke Gottes“ bin? Gibt es an der einen oder anderen Stelle etwas zu korrigieren, zu verbessern, zu ändern? Im Sport oder beim Musizieren, beim künstlerischen Gestalten und bei vielem anderen, was wir tun, ist manchmal ein gesunder Ehrgeiz angebracht, alles aus sich herauszuholen, die eigenen Potenziale nicht ungenutzt zu lassen und nicht gleichgültig oder in einem schlecht verstandenen Sinne mittelmäßig zu werden. Auch im Verhältnis zu Gott ist diese Haltung keineswegs fehl am Platz. Allerdings setzt Gott keinen Leistungsdruck. Er ermutigt uns, nicht aufzugeben, immer wieder neu anzufangen, und hält uns niemals Versagen oder Schwäche vor. Die Zeit der Vorbereitung auf Ostern lädt uns in besonderer Weise ein, uns als Gedanke Gottes zu erkennen und zu überlegen, was das bedeutet. In jedem Fall kann sie unsere Beziehung zum Schöpfer vertiefen und den Glauben an seine Liebe stärken. So wird diese Zeit einer schönen Bezeichnung gerecht, die es für die „Fastenzeit“ auch gibt: Die Heiligen Vierzig Tage.

Gottes Segen dazu wünscht

Ihr Pfarrer Udo Stenz