Dienstag, 06. September 2016

Verabschiedung von Kaplan Kiran

Kaplan Kiran wurde Ende August aus unserer Pfarrei zu seiner nächsten Kaplansstelle in Zweibrücken verabschiedet. Viele Gläubige haben am Abschiedsgottesdienst auf Maria Bildeich teilgenommen und konnten noch ein paar persönliche Worte mit ihm wechseln.

Dies schreibt Kaplan Kiran:

Liebe Schwestern und Brüder!

Nach sieben Jahren in unserer Pfarrei Hl. Franz von Assisi geht nun eine segensreiche und schöne Zeit für mich als Kaplan hier zu Ende.  Ich nehme Abschied von den, mir so ans Herz gewachsenen Gemeinden und Menschen unserer Pfarrei. Die schönen Kirchen, in denen ich die Heilige Messe mit Ihnen feiern durfte, die Menschen, denen ich in dieser Zeit begegnet bin, die mir ans Herz gewachsen sind, die ich liebgewonnen habe, all das werde ich sehr vermissen. Viele aus unseren Gemeinden sind zu guten Freunden für mich geworden. Mit großer Dankbarkeit blicke ich darauf zurück.   Dies ist mein Gebot: „Liebe Gott und liebe die Menschen aus der Pfarrei.“ So höre ich den Herrn zu mir sagen. Ich bin Priester der Kirche Gottes, und ich bin es gerne. Als Priester verkündige ich das Evangelium und spende die Sakramente, die uns die Nähe Christi schenken. Dazu bin ich geweiht worden. Dazu bin ich hierher gesandt worden. In diesen Tagen und Stunden des Abschieds ist mir erneut sehr deutlich geworden, was es eigentlich heißt, Priester zu sein: Hinter Christus zu verschwinden, ihn darstellen in der Liturgie, ihn verkünden durch Wort und Beispiel. Da, wo mir dies in den letzten Jahren nicht gelungen ist, weil ich mich selbst zu wichtig genommen habe, bitte ich Sie und Euch, vor allem aber Gott, um Vergebung.   Ich möchte das Evangelium zu Wort kommen lassen: „Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.“ Ich möchte mich bei Ihnen und bei Euch bedanken, weil ich nicht nur Wasser, sondern auch Glauben, Vertrauen und Freundschaft erhalten habe. Für Kritik war und bin ich dankbar, denn sie lässt mich erkennen, was für mich als Priester und als Mensch wichtig ist.   Meine hauptsächliche Arbeit hier waren die Gottesdienste, wöchentliche Krankenbesuche, und das Spenden der heiligen Sakramente. Dafür bin ich sehr dankbar, weil ich dadurch viele Familien persönlich kennenlernen durfte. Ich habe auf diese Weise viel über das Leben der Menschen hier erfahren. Durch Trauergespräche, die ich für meine Vorbereitung auf Beerdigungen führte, spürte ich eine große Verbundenheit und Nähe mit den Familien. Ich möchte mich nun für all dies bedanken.   Ein herzliches Dankeschön sage ich Pfarrer Steffen Kühn, der für mich wie ein Bruder geworden ist. Wenn ich Probleme hatte, konnte ich jederzeit zu ihm kommen. Er stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite und half mir, wo immer ich seine Hilfe brauchte. Frau Kühn danke ich für ihre mütterliche Fürsorge. Sie hat für mich gesorgt, so wie eine Mutter es tut. Ich danke Schwester Bettina für ihre Hilfe, ihren Beistand und ihre Herzlichkeit. Mit Kaplan Praveen war ich ein Jahr lang gemeinsam in der Pfarrei unterwegs, um ihn auf seine Arbeit als mein Nachfolger in der Gemeinde vorbereiten, so wie es vor sieben Jahren Pfarrer Kiran Kanapala bei mir getan hat. Pfarrer Kiran Kanapala hat dafür gesorgt, dass ich mit der gleichen Herzlichkeit hier aufgenommen wurde, die er selbst, in seiner Zeit als Kaplan, hier erfahren durfte. Meinen beiden Mitbrüdern danke ich für diese gemeinsame Zeit.   Vielen Dank auch an Thomas Frei, der mich in meiner Anfangszeit in unserer Pfarrei  wöchentlich unterrichtete, um mein Deutsch zu verbessern. Dankeschön an unsere PR Ute Garth und unsere beiden GRn Christine Müller und Marion Krüttgen, sowie unsere Pfarrsekretärinnen und -sekretäre Frau Rink, Frau Müller, Frau Ganjon, Frau Berberich und Herr Schappert. Unsere Zusammenarbeit war immer geprägt von freundschaftlichem Miteinander. Wir haben viel miteinander gelacht und sind zusammengewachsen im Glauben. Ich danke den Sakristanen, allen Messdienerinnen und Messdienern mit denen ich vor den Gottesdiensten auch mal einige persönliche Worte wechseln konnte. Ihr habt den Gottesdiensten immer einen feierlichen und würdigen Rahmen verliehen, ebenso wie die Sängerinnen und Sänger unserer Chöre. Allen Gemeindeausschüssen und unserem Pfarreirat sage ich Dank für die gute Zusammenarbeit zum Wohl unserer Pfarrei. Ich danke den Strickfrauen aus Bann, sowie den Projektfrauen für Ihre Bereitschaft, meine Arbeit für arme Familien in meiner Heimat zu unterstützen. Dankbar bin ich den Frauen der KFD, unseren Seniorenkreisen und Kindertagesstätten, allen örtlichen Vereinen und allen, die mich in der Pfarrei aufgenommen, und in so vielfältiger Weise unterstützt und begleitet haben. Ich sage „Danke“ für jede Begegnung und jedes Gespräch. Ich möchte mich bedanken im Namen der Diözese Guntur bei allen, die Spenden gesammelt haben, für Kinder und Senioren in meiner Heimatdiözese. Es erfüllt mich mit großer Freude, dass inzwischen fast 40 Kinder aus meinem Heimatort, mit großem Eifer unserer Projektfrauen, durch Patenschaften unterstützt werden und so die Möglichkeit haben, zur Schule gehen zu können.   Auch wenn mir der Abschied nicht leicht fällt, so freue ich mich doch auf meine neue Aufgabe in Zweibrücken. Ich weiß, dass viele von Ihnen mich auch dort weiterhin unterstützen werden. In der Pfarrei Hl. Elisabeth - eine Pfarrei mit vier Gemeinden - werde ich zusammen mit Pfarrer Wolfgang Emanuel arbeiten, der selbst vor mehreren Jahren als Kaplan in Queidersbach tätig war.   Zum Schluss möchte ich Sie und Euch bitten: Betet für mich. Ich bedarf der Gebete der Gläubigen. Jeder Priester braucht diese Gebete, damit er seinen Dienst tun kann, damit er hinter Christus verschwinden und ihm den Vortritt lassen kann. Betet für mich. Ich sage nun „Auf Wiedersehen“ und wünsche Ihnen und Ihren Familien alles Gute und Gottes reichen Segen.

Ihr Kaplan Kiran Dasari