Dienstag, 04. Juni 2024

Impuls für Juni 2024

Bild: Pfarrer Dr. Udo Stenz

Liebe Mitchristen,

neulich entdeckte ich auf der „Erlebnistour Hexenpfad“ bei Weselberg ein großes Spinnennetz, das Klein und vielleicht auch Groß einlädt, sich selbst als Spinne zu fühlen und darin herumzuklettern. Dabei kam mir eine Fabel in den Sinn, die mir unlängst jemand erzählt hatte:

Eine kleine Spinne seilte sich an ihrem Faden von einem Baum herab in eine Hecke, in der sie reichhaltige Lebensgrundlagen vermutete. In der Hecke baute sie sich ein wunderbares Netz. Damit machte sie viel Beute, sodass sie sehr gut lebte. Eines Tages entdeckte sie auf ihrem Rundgang durch ihr Netz einen Faden, den sie für bedeutungslos hielt und sich nicht erklären konnte. Sie biss ihn durch, um ihn zu beseitigen. Doch es war der Faden, an dem sie sich einst abgeseilt hatte und der das ganze Netz zusammenhielt. Das Netz fiel wie ein Lappen in sich zusammen und begrub die Spinne.

Den Faden nach oben, den Draht zu Gott, zu erhalten, ist für uns als Christen lebenswichtig. Dazu dient auch (aber nicht nur) die Kirche. Können Sie auf dem Bild den Kirchturm in der Ferne erkennen? Umgekehrt: Alles, was wir in der Kirche tun, hat nur dann Sinn, wenn es immer auch den Faden nach oben mitdenkt und stärkt. Allerdings haben wir der Spinne gegenüber einen Vorteil. Ihre Geschichte ist zu Ende. Unsere aber muss nicht enden, wenn wir den Faden nach oben abschneiden. Denn Gott wirft uns immer wieder einen neuen zu. Wir müssen ihn nur aufgreifen. Dazu Gottes Segen wünscht

Ihr Pfarrer Udo Stenz